Literaturstipendien

Hessisches Literaturstipendium

Das Bundesland Hessen pflegt seit vielen Jahren mit seinen europäischen Partnerregionen sowohl wirtschaftliche als auch kulturelle Kontakte. Dazu gehören die Regionen Emilia Romagna (Bologna) in Italien, Nouvelle-Aquitaine (Bordeaux) in Frankreich und Wielkopolska (Poznán) in Polen. Darüber hinaus besteht eine lebendige Partnerschaft zum Bundesstaat Wisconsin in den USA und ein Kulturabkommen mit der Republik Litauen.

Des Weiteren wurden in den Jahren 2006 und 2007 literarische Projekte mit Rumänien und der Tschechi­schen Republik ins Leben gerufen. Rumänischer Partner ist die Stiftung für Poesie von Mircea Dinescu und in Prag das Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren.

Zur Vertiefung der interkulturellen Kontakte wurde im Sommer 2005 das „Hessische Literaturstipendium“ ins Leben gerufen. Es wird von drei Partnern getragen: dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Hessischen Literaturrat.

Der Hessische Literaturrat vermittelt im Rahmen der staatlichen Partnerschaftsarbeit einen Stipendien­aufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden für literarisch Arbeitende (Autor*innen, Übersetzer*innen, Dramatiker*innen, Kulturjournalisten*innen, Literaturvermittler*innen) aus oben erwähnten Partnerregionen.

Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen über die Partnerregion auf der Basis eines interkulturellen Dialogs in Hessen. Gegenbesuche literarisch Schaffender aus Hessen in den Partnerregionen zu den jeweiligen örtlichen Bedingungen sind Teil des Projektes.

Die Stipendienvergabe erfolgt über eine Jury aus Fachexpert*innen. Die Jury setzt sich aus den Vorstandsmitgliedern des Hessischen Literaturrats und bei „Land in Sicht“-Stipendien zusätzlich den Kooperationspartner*innen vor Ort zusammen. Ein Mitglied der Jury kann an der Beratung und Abstimmung grundsätzlich nicht teilnehmen, wenn der Beschluss ihr*ihm selbst, der*dem Ehe- oder Lebenspartner*in, einem Verwandten oder verschwägerten bis zum dritten Grad oder einer von ihm kraft Gesetzes oder Vollmacht vertretenen Person einen unmittelbaren Vor- oder Nachteil bringen kann. Sollte eine unberechtigte Mitwirkung erst nach der Juryentscheidung bekannt werden, hat das die Ungültigkeit des Beschlusses zur Folge, wenn sie für das Abstimmungsergebnis entscheidend war.


Land in Sicht: Autor*innenstipendien im ländlichen Raum Hessens

2017 startete der Hessische Literaturrat e.V. unterstützt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst das Pilotprojekt „Autor*innenresidenzen im ländlichen Raum“. Zunächst für einen Monat wurden die Bestsellerlyrikerin Safiye Can und das mit dem Open Mike-Lyrikpreis ausgezeichnete Nachwuchstalent Robert Stripling in ländliche Gegenden Hessens geschickt. Safiye Can kam es nach Laubach im Landkreis Gießen, Robert Stripling nach Münzenberg im Wetteraukreis.

2018 wird das Projekt nun im größeren Format unter dem Titel „Land in Sicht: Autor*innenresidenzen im ländlichen Raum“ mit erneuter Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst umgesetzt. Drei Stipendiat*innen erhalten die Möglichkeit, für zwei Monate im ländlichen Raum in Hessen zu leben und zu arbeiten. Ziel ist dabei eine intensive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit den kulturellen und städtischen lokalen Akteur*innen sowie der Bevölkerung.


Ausschreibungen

Seit 2005 unterhält der Hessische Literaturrat Sti­pendien-Programme mit den hessischen Part­ner­re­gionen Nouvelle-Aquitaine (Bordeaux), Wisconsin (Madi­son) und Litauen (Vilnius oder Kaunas). In 2006 und 2007 kamen auf Initiative des Literaturrates Austauschprogramme mit Tschechien (Prag) und Rumänien (Cetate) hinzu. Im Jahr 2010 startete ein Austausch mit der hessischen Partnerregion Emilia Romagna (Bologna).

Autor*innen und Übersetzer*innen haben die Möglichkeit, sich je nach Region für vier Wochen bis zwei Mo­nate in der Gastregion aufzuhalten. Im Gegenzug werden Autor*innen aus den Re­gio­nen in Hessen empfangen.

Die Stipendien werden je nach Region jährlich oder abwechselnd alle zwei Jahre ausgeschrieben.
Hier die Übersicht:

  • Aquitaine, jährlich (zwei Monate, Mitte April bis Mitte Juni), Veröffentlichung der Ausschreibung ab ca. September für das kommende Jahr.
  • Litauen, jährlich (ein Monat, September/Oktober), Veröffentlichung der Ausschreibung ab ca. März für das jeweilige Jahr.
  • Tschechien, jährlich (ein Monat, November), Veröffentlichung der Ausschreibung ab ca. Mai für das jeweilige Jahr.
  • Rumänien, alle zwei Jahre (zwei Monate, September/Oktober), Veröffentlichung der Ausschreibung ab ca. März (alle gerade Jahre) für das jeweilige Jahr
  • Emilia Romagna, alle zwei Jahre (ein Monat, September oder Oktober), Veröffentlichung der Ausschreibung ab ca. April (alle ungeraden Jahre) für das jeweilige Jahr

Aktuelle Ausschreibungen

Finden Sie hier.


Partner

Zu den europäischen Partnerregionen von Hessen, die auch für die Arbeit des Hessischen Literaturrates von zentraler Bedeutung sind, gehören die Emilia Romagna (Bologna) in Italien, die Nouvelle-Aquitaine (Bordeaux) in Frankreich und Wielkopolska (Poznán) in Polen. Außerdem besteht seit nunmehr schon dreißig Jahren eine lebendige Partnerschaft zum amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Mit der Republik Litauen verbindet Hessen seit 1994 ein Kulturabkommen.

Der Hessische Literaturrat hat zu den verantwortlichen Organisationen im Bereich Literatur Kontakt aufgenommen und zum Teil schon feste Bande geknüpft. Mit Wisconsin und Litauen besteht ein Austausch bereits seit 2005, eine Vereinbarung mit der Nouvelle-Aquitaine (damals Aquitaine) wurde im Oktober 2006 unterzeichnet.

Rumänischer Partner ist die Stiftung für Poesie von Mircea Dinescu. Er hat im Dreiländereck (Cetate, 30 km von Craiova) ein ehemaliges Hafengelände an der Donau gekauft und es saniert und renoviert. Seit fünf Jahren besteht dort nun ein Künstlerhaus mit fünf bis sechs Appartements. Dort werden Künstler*innen aller Sparten aufgenommen. Ziel Dinescus ist es, dass dort ein europäischer Kulturhafen entsteht. Der Stipendiaten­austausch mit der Stiftung startete im Sommer 2008.

In Prag wurden Kontakte zu dem Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autor*innen geknüpft. Es soll eine „lebendige Gedenkstätte“ werden – ein Literatur- und Begegnungszentrum mit einer thematischen Bibliothek, in Zukunft auch mit einer Exposition und einem Literaturcafé. Dort sind wir vom Anfang an mit einem Austausch seit Herbst 2007 dabei.


Liste der Literaturstipendiat*innen in alphabetischer Reihenfolge